Initiative Breitscheidplatz GmbH

Glossar

Hier finden Sie unser umfassendes Glossar zu allen relevanten Begriffen im Bereich Zufahrtsschutz – von A wie Abwehrplan bis Z wie Zuwegung.

Hier finden Sie unser umfassendes Glossar zu allen relevanten Begriffen im Bereich Zufahrtsschutz – von A wie Abwehrplan bis Z wie Zuwegung.

Angriffsfahrzeug

Für einen Anschlag verwendete Fahrzeuge. Diese müssen nicht unbedingt mit einem Fahrer besetzt sein, sondern können auch fahrerlos in Personenansammlungen gelenkt werden.

Darüber hinaus kamen in jüngster Vergangenheit zunehmend Vorfälle durch Unfälle, illegale Autorennen, Poserfahrten oder Trunkenheitsfahrten vor.

Barrieren

Barrieren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Dies können mobile oder statische Barrieren sein, welche die Zufahrt von Fahrzeugen verhindern. Sie können sowohl städtebaulichen, anlagebaulichen als auch mobilen Grundcharakter haben. Für den wirksamen und rechtlich einwandfreien Einsatz im zivilen Zufahrtsschutz eigenen sich derzeit ausschließlich nach ISO IWA 14-1 zertifizierte Barrieren.

Betonblöcke​

Unzulässiger Weise werden teils Betonblöcke als Barrieren eingesetzt. Jedoch entstehen durch deren Einsatz größere Gefahren als Schutz, denn sie werden von anprallenden Fahrzeugen innerhalb weniger Millisekunden auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt, rutschen, poltern und defragmentieren und werden dadurch selbst zur Waffe.

Gefahrenbereich

Der Bereich unmittelbar hinter Zufahrtsschutz-Maßnahmen, der in der Regel durch Trümmerflug oder Fahrzeugpenetration gefährdet ist.

ISO IWA 14 Reihe​

Zweigeteiltes Regelwerk zur Umsetzung von nachhaltig wirksamen Zufahrtschutzmaßnahmen. Diese, unter Führung der Britischen Terrorabwehr Behörde „CPNI“ erarbeitete ISO beschreibt die international allgemein anerkannten Regeln der Technik. Der besseren Verwendbarkeit halber ist das Regelwerk zweigeteilt in die sich ergänzenden Subkapitel:

ISO IWA 14-1, Prüfvorschrift für Zufahrtsschutzbarrieren

ISO IWA 14-2, Durchführungsvorschrift zur Erstellung von Zufahrtschutzkonzepten.

ISO IWA14-1:2013

Dieses Kapitel regelt die Zertifizierung von mobilen und stationären Zufahrtsschutzbarrieren durch akkreditierte Prüfinstitute. Hier finden sich detaillierte Beschreibungen bezüglich:

  • Leistungsanforderungen
  • Prüfungsaufbauten
  • Durchführung des obligatorischen Crash-Tests
  • Dokumentation und Auswertung der Prüfungsergebnisse
  • Leistungsbewertung der geprüften Barriere

ISO-IWA 14-2:2013

Dieses  Kapitel regelt die Notwendigkeit der Erstellung von Zufahrtsschutzkonzepten (ZSK’s) im zivilen Anwendungsbereich:

  • Vorbereitung,
  • Planung
  • Spezifikation der Zufahrtsschutzmaßnahmen
  • Umsetzung

Mobiler Zufahrtsschutz​

Mobiler Zufahrtsschutz zeichnet sich durch den Einsatz von technischen Lösungen aus, welche nur für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden.

Poller​

Poller sind Stelen oder Pfeiler aus Metall, Beton oder aus Holz. Damit wird das Befahren insbesondere von Wegen durch Fahrzeuge verhindert. Sogenannte aktive Poller, d.h. versenkbare Poller, Klapp- oder Steckpoller, ermöglichen es, dass diese sich bewegen oder beseitigen lassen, damit die Zufahrt für Fahrzeuge (z.B. Feuerwehr) freigegeben werden kann.

Es gibt mobile Poller, stationäre, und semistationäre Poller.  Mobile Poller werden an verschiedenen Orten temporär eingesetzt und aufgestellt. Stationäre und semistationäre Poller sind mittels Fundament fest in den Boden eingebracht. Semistationäre Poller (sog. Steck-Poller) können temporär in ihr Fundament eingebracht und wieder entfernt werden.

Schranken​

Schranken bieten die Möglichkeit Zufahrtswege abzusichern. ISO IWA 14-1 zertifizierte Schrankenanlagen sind sowohl als mobile als auch stationäre Anlagen erhältlich.

Städtebaulicher Zufahrtsschutz

Hierunter versteht man meist unauffällige technische Lösungen mit eingebauter Sicherheit („security by design“). Dabei sollen öffentliche Räume sicherer gemacht werden, ohne dass dabei deren öffentlicher Charakter beeinträchtigt wird.

Stationärer Zufahrtsschutz​

Bei den stationären technischen Lösungen werden bspw. Poller oder andere technische Einrichtungen fest mit dem Boden verankert bzw. dauerhaft abgestellt und verbleiben als dauerhafter Zufahrtsschutz am Bestimmungsort.

Trümmerflug​

Entsteht nach dem Anprall eines Fahrzeugs an Barrieren oder Schutzmaßnahmen, sowohl durch die Trümmerteile und vom Fahrzeug abgerissene Komponenten, als auch im Besonderen durch die vom Fahrzeug transportierte Ladung.

Verkehrsleitsystem

Das Verkehrsleitsystem leitet den Verkehr und ist nicht gleichzusetzen mit Zufahrtsschutz, der die Aufgabe der wirksamen Gefahrenabwehr hat.

Zufahrtsschutz​

Zufahrtsschutz sind technische, organisatorische oder personelle Maßnahmen zur Abwehr beabsichtigter oder unbeabsichtigter Überfahrtaten.

Zufahrtsschutz Konzept​

Bei der Planung, Überwachung und Durchführung von Zufahrtsschutzmaßnahmen ist in der Bundesrepublik Deutschland der § 319 StGB einschlägig. Dieser verlangt, wie bei allen temporären oder permanenten Baumaßnahmen, die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Diese sind derzeit durch die ISO IWA 14-2 geregelt und schreiben die detaillierte Ausarbeitung eines Zufahrtsschutzkonzeptes verbindlich vor. Bestandteil des Zufahrtsschutzkonzeptes sind u.a. die Gefahrenanalyse, Örtlichkeitsbeschreibung, Fahrzeugdynamische Anprallastbeurteilung (VDA), Definition der Schutzonen und der Gefahrenbereiche, sowie die Dokumentation der Entscheidungsfindungen und verschiedener anderer Faktoren und Maßnahmen. 

Zuwegung​

Zuwegungen sind Boden gebundene und vorbestimmte Wege, die es ermöglichen in bestimmte Bereiche zu gelangen.

Allgemein werden zwei Arten von Zuwegungen unterschieden:

  1. Zugang, d.h. nur fußläufig zu benutzen
  2. Zufahrten, d.h. auch von mehrspurigen Kraftfahrzeugen zu befahren